SZ vom 01. September 2019

Auersmacher Thomas Bläsius liebt das Theater. Seit 1993 gehört er zum Ensemble der Jungen Bühne. Für die hat er inzwischen auch ein Stück geschrieben und inszeniert.

Wenn es beim männlichen Nachwuchs in Auersmacher um die ersten Schritte zur Freizeitgestaltung geht, führen die Wege meistens zum Fußball beim SV Auersmacher. So war es auch bei Thomas Bläsius, der Anfang der 1990er Jahre mit dem Fußballspielen begann.

Als ihn sein Freund Sebastian Lang im Jahr 1993 zu einer Probe des Theatervereins Junge Bühne Auersmacher mitnahm, war die Fußballer-Karriere allerdings schon wieder beendet. „Ich war sofort fasziniert vom Theaterspielen. Du kannst in verschiedene Rollen schlüpfen und mal ganz anders sein, als normal. Zudem waren damals schon viele Freunde von mir bei der Jungen Bühne. Ich hatte nach nur einem Abend meinen Verein gefunden“, blickt der heute 37-Jährige zurück.

Es folgten die ersten Rollen bei Aufführungen mit Publikum und die großen Passionsspiele des Vereins, zu denen alle fünf Jahre 10 000 Menschen nach Auersmacher kommen. Im nächsten Jahr ist es wieder soweit. „Die Vorfreunde ist jetzt schon da. Bei den Passionsspielen trifft man Leute, die man eben nur alle fünf Jahre sieht, und man ist Teil von etwas ganz Großem. Das ist schon richtig toll“, sagt der Diplomkaufmann.

Als es im Jahr 2012 darum ging, ein Theaterstück zu finden, bei dem mehr als zwölf Leute mitspielen können, tat sich der Verein schwer. „Es gibt nicht so viele Stücke, die da in Frage kommen und die unseren Ansprüchen genügen. Irgendwann sind wir im Spaß auf die Idee gekommen, dass wir ja selber mal so ein Stück schreiben könnten“, erzählt Thomas Bläsius, den diese Idee nicht mehr losließ.
Der Krimi-Fan, dem es Stücke von Agatha Christie angetan haben, schrieb über Jahre kleine Krimi-Geschichten und vereinte schließlich alle in dem Stück „Mord in der weißen Linde“.

„Es hat etwa ein halbes Jahr gedauert, bis ich alles zusammengeschrieben hatte und die erste Fassung des Drehbuchs fertig war. Anschließend wurden die Rollen besetzt, und während der Proben wurden immer wieder Änderungen am Bühnenbild und am Buch vorgenommen“, berichtet Thomas Bläsius. Zwei Jahre dauerte es vom Drehbuchschreiben bis zur Premiere im vergangenen Jahr im Kleinen Theater in Auersmacher. „Es war zeitweise schon stressig, da jeden Abend geprobt wurde und ich Regie führe und selber auch noch mitspiele. Aber der Großteil der Zeit war klasse und aufregend.“

Thomas Bläsius ist die Vorfreude auf die Theatersaison in Auersmacher anzumerken, auch wenn er in naher Zukunft nicht unbedingt vor hat, das nächste Stück als Autor in Angriff zu nehmen. „Für so ein großes Stück brauchst du Zeit. Ich setze mich da nicht unter Druck. Zudem habe ich schon länger die Idee mal ein Kinderstück zu schreiben“, verrät der leidenschaftliche Theaterspieler, der mal Fußballer und mal Vorsitzender der Jungen Union war. Geblieben ist nur das Theater, wo er mittlerweile bei der Jungen Bühne auch im Vorstand ist. „Das ist mein Verein und Teil meines Lebens. Das wird auch immer so bleiben. Ich gehe mal davon aus, dass ich bis ins hohe Alter Theater spielen werden“, sagt Thomas Bläsius.